Wie konnten unsere Väter früher nur ohne Computer und ohne GPS verreisen, wie haben sie nur den Weg zum Autobahnzubringer, geschweige es denn bis nach Afrika geschafft ?
Dies fragt man dich angesichts der Flut von "Navis" die derzeit verkauft werden.
Navigation im Offroadbereich dient zu mehr, als bloss den Weg zu finden. Oft eher dazu, den Weg wieder zurückzufinden (zum Camp z.B.), denn in der Wüste sieht alles gleich aus.
Mit einem reinen Strassen-Navi ist uns Reisenden abseits der befestigten Wege nicht gedient.
Ähnlich den Fahrzeugen benötigen wir robusteres Material, mit mehr Möglichkeiten, wie z.B. verschiedene Karten aufspielen zu können, Tracks (gefahrene Wege) aufzeichnen zu können, oder Wegpunkte zu markieren und abzuspeichern.
Die von uns benötigten Funktionen vereint das Garmin 276C in sich. Wasser-, also auch staubdicht bis zum gewissen Grad, grosses, helles Display, und Routingfähig mit entsprechendem Zubehör (Lautsprecher, routingfähige Karte).
Gebraucht gekauft, und das erste Mal in Tunesien ausprobiert, erfüllte das GPS alle Erwartungen. Einzig die Klebehalterung gab in der Wüstenhitze nach, so dass sie gegen eine Saugnapfhalterung (RAM-Mount) ersetzt wurde.
Wir konnten alle Tracks aufzeichnen und abends sichern, ebenso die Koordinaten der Campplätze, um diese ggf. wiederzufinden, oder Freunden weiterzuempfehlen.
Auf dem sehr gut ablesbaren Monitor des GPS hat man die Möglichkeit, sich verschiedene Daten anzeigen zu lassen, hier Geschwindigkeit, gefahrene Kilometer, Höhe und die Positions-Koordinaten.
Erkennbar ist hier der Pfeil der aktuellen Position, sowie ein markierter Wegpunkt "Wasser" und die gefahrene Wegstrecke als rosa Linien.
In der Regel Abends erfolgt die Übertragung der GPS-Daten (Tracks und Wegpunkte) auf das Notebook zu Datensicherung und Auswertung.
Hierzu benutzen wir ein altes Notebook mit Windows ME (da macht man nicht viel kaputt) und Navigationssoftware Fugawi, das während der Fahrt staubgeschützt und sicher vor Erschütterungen verstaut ist.
Mit Fugawi wäre es auch möglich, sich seine Position, ähnlich dem GPS, auch während der Fahrt auf dem grossen Laptop-Monitor anzeigen zu lassen, entweder mit GPS-Mouse, oder dem Garmin selber als GPS-Empfänger.
Da es für Fugawi detailliertere (topografische) Karten gibt, kann dies von Vorteil sein.
Der Nachteil ist, dass das Notebook während der Fahrt "gehändelt" werden muss, was dem Beifahrer in aller Regel leider missfällt.
Eine verbesserte Version des 276C ist erhältlich, nämlich das baugleiche Garmin GPSMap 278 mit schon integrierter routingfähiger Strassenkarte "City Navigator" vorinstalliert, die für das Vorgängermodell noch separat erworben werden muss (plus dafür notwendiger Speicherkarte mit maximal 512 MB).
Allerdings wäre uns ein neues 278 wesentlich teurer gekommen, als das gebrauchte 276C, trotz der notwendigen Speicherkarten.
Ein weiterer zu bedenkender Faktor sind die Kosten für die digitalen Karten, die von Garmin recht teuer verkauft werden.
Leider gibt es nur sehr wenige freie Karten, die umsonst heruntergeladen werden können ( z.b. eine Topo-Tunesien ). Diese müssen Vektor-Karten sein, die Garmintauglich sind, herkömmliche digitale Rasterkarten können nicht verwendet werden.
Weitere Gratis-Karten für Garmin und alle Tipps und Hilfe rund ums GPS gibts im Naviboard-Forum.
Als kleines Handgerät, bzw. als Backup nutzen wir ds Garmin Oregon 400 T mit Topo-Karten. Dieses Gerät hat einen Touchscreen und ist sehr intuitiv zu bedienen. Leider lässt die Ablesbarkeit bei Sonnenlicht zu wünschen übrig.
Wünschenswert wäre ein eingebauter leistungsfähiger Car-PC mit ausreichend grossem Monitor auf dem Amaturenbrett.
Dazu eine andere Navigationssoftware, nämlich QV von Touratech.
Eine Alternative wäre ein spezielles Outdoor-Notebook, wie z.B. ein Toughbook.
Trotz allem High Tech benutzen wir immer noch gerne Kartenmaterial aus Papier und haben einen Kompass an Bord.
GPS ersetzt nicht Gehirn, sondern soll es unterstützen.